Aus Tholey: Ein Versuch, aktiv und bewusst einen Angsttraum zu verstehen:
"Mitten auf der Strasse griff mich plötzlich ein übel aussehender Kerl mit erhobenem Knüppel an. Ich lief sofort weg, doch der Kerl verfolgte mich. Da rief vom Bürgersteig aus ein kleines Männchen, das ich zuvor gar nicht bemerkt hatte: "Schau dir doch den Kerl genauer an! Solche Figuren gibt es doch nur im Traum!" Ich blickte kurz zurück. Der Verfolger sah wirklich nicht wie ein gewöhnlicher Mensch aus; er war riesengross und erinnerte mich an Rübezahl. Mir war jetzt klar, dass ich mich im Traum befand, und ich setzte mit spürbarer Erleichterung meine Flucht fort. Da fiel mir plötzlich auf, dass ich ja gar nicht zu fliehen bräuchte, sondern etwas anderes tun könnte. Ich erinnerte mich daran, dass ich im Traum andere Personen ansprechen wollte. Also blieb ich stehen, liess den Verfolger herankommen und fragte ihn, was er denn eigentlich wollte. Seine Antwort lautete: "Woher soll ich denn das wissen?! Dies ist doch schliesslich dein Traum und ausserdem hast du doch Psychologie studiert und nicht ich".
Aus Gackenback & Bosveld: Daryl Hewitt, USA, hält den Rekord für den längsten luziden Traum, der jemals in einem Schlaflabor aufgezeichnet wurde. (1 Stunde!). Nach Jahren des Experimentierens entschloss er sich, während des luziden Träumens an der Meditation zu arbeiten:
"Ich begann mit der Meditation in luziden Träumen zu experimentieren, um diese Tiefe zu erkunden. Die Experimente brachten tiefschürfende Ergebnisse zutage. Es gelang mir, etliche Male mich an meinen Vorsatz zu erinnern, mich in der dynamischen Atmosphäre des luziden Träumens hinzusetzen und ohne Ablenkung von den Traumbildern lange genug eine tiefe, rhythmische Atmung auszuführen. In allen Fällen schien das Bewusstsein sich in eine eiförmige Sphäre auszudehnen, die meinen Traumkörper umfasste, mit einer entsprechend dramatischen Intensivierung meines Bewusstseins. Als dies geschah, flossen die Farben wie Pfützen von Neonlicht vor meinem inneren Auge, so wie sie es manchmal in der Meditation tun oder vor dem Einschlafen. Dieser Zustand verstärkte sich aber, bis die Traumbilder durch die halbgeschlossenen Augen transparent wurden und schliesslich verschwanden. Ich wurde zu einem Bewusstseinspunkt und schwebte zufrieden in einem intensiv gelb-orangenen Feld aus Licht.....".