Vor allem indigene, schamanische Kulturen haben weltweit zu allen Zeiten psychoaktive Substanzen rituell konsumiert, um das Bewusstsein zu verändern und um "träumen" zu können. Wobei das "Träumen" eines Schamanen eine ganz andere Qualität hat als das normale Träumen eines spirituellen Laien während der Nacht. Der Schamane ist voll bewusst in der "Traum-Zeit" mit einem Ziel oder Auftrag, den er erfüllen will (Z.B. Heilung für einen kranken Menschen suchen).
Es gibt offensichtliche Parallelen zwischen dem Bewusstseinszustand des Klarträumens und der bewusstseinsverändernden Wirkung von psychedelischen Drogen.
Gemeinsamkeiten von Klarträumen / Ausserkörperlichen Erfahrungen und psychedelischen Drogen:
- Euphorie (immer das erste Gefühl in einem Klartraum bzw. AKE).
- Farben werden kräftiger wahrgenommen.
- Veränderung der optischen Wahrnehmung (man kann bis in die Atome hineinschauen oder bis tief ins Universum die Sterne und Sonnen wahrnehmen).
- Veränderung der akustischen Wahrnehmung ("himmlische" Musik, Musik aus anderen Sphären etc.).
- Optische Halluzinationen (Raster, Muster, Zerfliessen von Strukturen etc.).
- Materie wird als "Energie" wahrgenommen.
- Veränderung der körperlichen Wahrnehmung bzw. erleben eines Astralkörpers oder Energiekörpers. Wahrnehmung der Nerven als Energiebahnen.
- Synästhesie: Farben werden gehört; Töne können gesehen werden.
- Das Gefühl schweben und fliegen zu können. Mit dem Traumkörper / Astralkörper durch Wände und Türen hindurch gleiten können.
- Religiöse Empfindungen / Gefühl des Eins-Seins-mit-dem-Ganzen.
- Das Gefühl von paranormalen Erlebnissen wie ASW (Aussersinnliche Wahrnehmung), Präkognition, Hellsehen, Telepathie, Psychokinese etc.
- Aber auch extrem starke Gefühlsverstärkungen. Im Positiven wie auch Negativen: Frieden, Stille, Glück, sexuelle Erregung. Aber auch Wut, Trauer, Depressionen, Aengste, Panik etc. mit entsprechenden Halluzinationen.
- Auflösung zeitlicher Wahrnehmung.
- Erlebnis eines inneren Lichts.
Unterschiede bestehen meiner Meinung nach in der zum Teil körperlich sehr heftig empfundenen Wirkung von halluzinogenen Substanzen. Bei luziden Träumen hat man (normalerweise) keine derartigen körperlichen Empfindungen. Der Körper schläft ja und man ist mit seinem Bewusstsein ganz und gar in einem rein geistigen "Raum". Und dann sind die Erfahrungen objektiv-zeitlich gesehen beim Klarträumen kürzer. Wobei subjektiv ein 20-minütiger Klartraum durch Auflösung zeitlichen Empfindens auch eine gefühlte Ewigkeit dauern kann. Des weiteren treten keine negativen Nachwirkungen beim luziden Träumen auf. Konsumenten von halluzinogenen Substanzen hingegen berichten immer wieder von "Hang-overs" einige Tage nach Einnahme eines Trips (gilt für die meisten halluzinogenen Substanzen). Im schlimmsten Fall können nach einem Trip (Tage oder Wochen) sogar psychische Störungen auftreten. Klarträumer hingegen berichten immer nur von positiven Nachwirkungen bzw. starken positiven Gefühlen, einer geistigen Lebendigkeit / Wachheit und Energetisierung.
Diese Seite ist keineswegs als eine Aufforderung zum illegalen Drogenkonsum zu verstehen. Mit dieser Seite möchte ich nur aufzeigen, dass Klarträumen und veränderte Bewusstseinszustände durch psychedelische Substanzen, aufgrund ihrer Phänomenologie und historisch-kulturellen Bedeutung, auf das engste miteinander verbunden sind.
Das Klarträumen ist somit eine echte Alternative zu psychedelischen Drogen.
Hierzu die gleiche Sichtweise von Prof. Allan J. Hobson, einem der weltweit führenden Schlaf- und Traumforscher der Harvard Medical School:
"Meine Selbstbeobachtungsexperimente überzeugten mich, dass luzides Träumen keine Einbildung ist, sondern ein konkreter und bemerkenswerter Zustand dissoziierten Bewusstseins. Wir können unser Bewusstsein willkürlich und ohne Drogenkonsum so verändern, dass wir viele ERWUENSCHTE formale Aspekte erzielen, die für drogeninduzierte psychedelische Zustände charakteristisch sind"
(Aus: "Das optimierte Gehirn - Wie wir unser Bewusstsein reparieren, manipulieren, ruinieren").