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Luzides Träumen gibt es, seit es den Menschen gibt. Es ist eine natürliche, universelle, allgemeinmenschliche Erfahrung. Dieses scheinbar paradoxe Phänomen, während des Schlafens bewusst zu sein, wurde 1981 von der APSS (Association for the Psychophysiological Study of Sleep), dem internationalen wissenschaftlichen Forum der Schlaf- und Traumforschung, anerkannt. Das Phänomen des luziden Träumens war schon lange in allen alten Kulturen bekannt. Z.B.:
Die tibetischen Buddhisten praktizieren mindestens seit dem 8. Jahrhundert luzides Träumen als eine Form von Yoga. Ihr Ziel ist es, das Bewusstsein während aller Schlafstadien beizubehalten. Die Tibeter erklären sich das Phänomen Traum als eine Schöpfung des menschlichen Geistes, wie alles Wahrgenommene. Traum-Yoga, wie die Tibeter luzides Träumen bezeichnen, bedeutet in ihrer Glaubenswelt eine Möglichkeit, Erleuchtung zu erlangen. Das Wissen um dieses Phänomen gibt es auch im indischen Kulturkreis seit mehreren tausend Jahren, hier ebenfalls im Zusammenhang mit spiritueller Entwicklung, Yoga und Meditation. Die indischen Yogis postulieren vier grundlegende Bewusstseinszustände. Die ersten drei Bewusstseinszustände - Wachen, Träumen und Tiefschlaf - gelten aber alle als illusionär und vergänglich. Einzig der vierte Zustand, das Ruhen im "Selbst", ist die einzig wahre, unvergängliche Realität. Auch in allen schamanistischen Kulturen der Welt war und ist heute noch das luzide Träumen fester Bestandteil von Heilzeremonien und spiritueller Visionssuche.